Die Matrix

Schon seltsam, dass man sich so bemüht die Dritte Dimension zu sehen, wo man sie doch ständig vor sich hat. Es ist irgendwie anders, ein Bild dreidimensional zu sehen, als die wirkliche Welt. Aber warum? Schauen wir uns Filme oder Fotos an, so sind diese (meist) zweidimensional. Vorne und hinten werden im Wesentlichen durch Überlagerung, Größe der Objekte, Helligkeit und Schärfentiefe bestimmt. Wir sind es einfach gewohnt, uns hier die Tiefe zu "denken". Bei bewegten Bildern gibt es noch ein weiteres Plus: Nahe Objekte ziehen schneller an der Kamera vorbei als ferne, was auf der Mattscheibe bei entsprechender Kameraführung einen deutlichen 3D-Eindruck hervorrufen kann. Einen noch besseren 3D-Effekt liefert die „Bullet-Time“-Technik, bei der mehrere Kameras im Kreis um ein Objekt platziert und gleichzeitig (oder kurz nacheinander) ausgelöst werden. In kurzer Abfolge erzeugen diese Bilder dann den Eindruck einer schnellen Kamerafahrt um ein stillstehendes bzw. sich nur langsam bewegendes Objekt, was dann einen erstaunlich realen 3D-Eindruck hervorruft. Besonders bekannt wurde diese Technik durch die „Matrix“-Filme, in denen sie häufig zum Einsatz kam.

Menschliche Grenzen beim 3D-Effekt

Filme, Bilder, Computerspiele – 3D-Effekte können überall und auf unterschiedlichste Weise erzeugt werden. Und sie sind ein nettes Spielzeug. In Bildform zum Beispiel können sie über die normalen Fähigkeiten unserer Augen hinausgehen: Nach etwa 50 Metern hört beim Menschen der Tiefeneindruck auf. Schaut man in die Ferne, sehen beide Augen praktisch das selbe Bild. Keine Verschiebungen mehr, denen das Gehirn die Tiefeninformationen entnehmen könnte. Nur was freistehend oder groß genug ist, scheint sich noch vom Hintergrund abzuheben. Wohl bemerkt: scheint. Auch hier entsteht, genau wie beim 2D-Bild, der Tiefeneindruck nur durch Überlagerungen und Erfahrungswerte. Das Problem ist einfach erklärt: Die Augen haben nur einen Abstand von ungefähr 6 bis 7 Zentimetern. Der Winkel, der benötigt wird, um zwei verschiedene Bilder zu erhalten, ist ab 50 Metern so gut wie verschwunden. Spezielle Stereokameras können aus deutlich größeren Abständen aufnehmen, und somit auch Dinge räumlich erscheinen lassen, die weit hinter dieser Grenze liegen. Übertreibt man es mit der Entfernung, geschehen merkwürdige Dinge: Es scheint dann, als blicke man in eine Miniaturwelt, versetzt in Landschaften, ähnlich denen aus Modelleisenbahnen. Hier vergleicht das Gehirn die Eindrücke wieder mit Erfahrungswerten. Was so sehr dreidimensional ist, muss einfach nahe sein. Es kennt natürlich den Trick mit diesen Spezialkameras nicht (obwohl es sie entwickelt hat...).

 
Erscheint räumlich, ist es aber nicht: Bei sehr weit entfernten Dingen wird uns der 3D-Effekt nur vorgegaukelt.
Beim normalen Blick (links) betrachten beide Augen denselben Punkt. Beim Parallelblick (rechts) zwei verschiedene.
 

Der Parallelblick – Was geht da vor sich?

Normalerweise betrachten beide Augen immer denselben Punkt auf einer Oberfläche. Man könnte auch sagen, die beiden „Blickstrahlen“ treffen sich stets in der anvisierten Stelle, stellen eine Art „V“ dar. Sobald man gelernt hat, ein 3D-Bild zu sehen, verschwindet dieses V. Die Augen peilen jetzt nicht mehr einen gemeinsamen, sondern zwei verschiedene Punkte an. Die Blickstrahlen werden parallel - oder zumindest paralleler, daher auch der Name dieser Blicktechnik. Beim Sprung vom gewöhnlichen zum Parallelblick verlassen die Augen also ihren gemeinsamen Punkt, wandern auseinander und fixieren zwei unterschiedliche Punkte.

Warum haben die Bilder diese Form?

Jetzt kann man schon erahnen was passiert, wenn die Bilder größer werden. Sagen wir einfach mal, ein Bild wäre einen Meter breit, hängt an der Wand und Sie stehen einen Meter davor. Was müssen ihre Augen nun tun um beide Bilder getrennt zu betrachten? Richtig, sie müssten auseinander schielen, und das wollen wir ja nicht. Die maximale Breite für ein einzelnes Bild entspricht also genau dem Augenabstand. Wirds breiter, wirds unangenehm. Also, die Breite der Bilder ist beschränkt. Die Höhe dagegen nicht, es ist völlig egal wie weit die Bilder nach oben gehen. Und diese Höhenfreiheit wird auch ausgenutzt, damit die Bilder nicht zu klein werden. Daher also diese hochkante Form.

 

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