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            Wie kommt der 3D-Effekt zustande? Der  Mensch und (fast) alle Lebewesen mit zwei Augen sehen Ihre Umgebung  dreidimensional. Durch den Abstand der beiden Augen erhält man  zwei Bilder von leicht unterschiedlichem Winkel. Die Bilder sind also  nicht gleich, sie weisen kleine, aber entscheidende Unterschiede auf.  Aber Unterschiede welcher Art, und wie erzeugen sie ein räumliches  Bild der Umgebung? Um die erste Frage zu klären, braucht man nur  eine Hand vors Gesicht zu halten und den Daumen auszustrecken.  Schließt man jetzt abwechselnd linkes und rechtes Auge,  beobachtet man das berühmte „Daumenspringen“. Tatsächlich  springt nicht nur der Daumen, sondern auch alles um ihn herum: die  Hand, der Arm, der Tisch an dem man sitzt, die Gläser darauf,  die Flaschen dahinter, die Bilder an der Wand, die Straßenlaterne,  die man draußen sehen kann, und die Personen, die daran  vorbeilaufen. Alles hüpft. Samt Hintergrund. |  | 
            
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              | Weit entfernte Dinge erscheinen uns nicht mehr räumlich: der Abstand der Augen ist dann zu gering. |  |  
          | Wie das Gehirn die Tiefe berechnet Bei  letzteren Dingen fällt das aber weniger auf, da sie weiter weg  sind. Und genau das ist der springende Punkt bei der ganzen  Geschichte: Betrachtet man zwei Bilder, die aus leicht  unterschiedlichem Winkel aufgenommen sind, erkennt man, dass nahe  Objekte stärker verschoben sind als weiter entfernte. Die  Alpen in einigen Kilometern Entfernung sehen auf beiden Bildern  praktisch gleich aus. Aber die Touristen, die sich ein paar Meter von  einem entfernt davor fotografieren lassen, verändern sehr wohl  ihre Positionen. Sie wirken auf den Bildern wie zusammengeschoben,  als hätte man sie ausgeschnitten und - etwas zur Mitte hin  versetzt - wieder hineingeklebt. Genau wie der Daumen scheinen auch  sie einen Satz zur Seite gemacht zu haben. Das  also sind die Unterschiede, die entstehen, wenn man etwas aus zwei  unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet: waagerechte  Verschiebungen. Sie sind umso größer, je näher die  Objekte dem Betrachter sind. Auch unser Sehzentrum weiß das. Es  nimmt die beiden Einzelbilder unserer Augen und vergleicht sie  miteinander. Gleiche Objekte werden erkannt und zusammengesetzt. Aus  der seitlichen Verschiebung erhält das Gehirn   Informationen über die Entfernung. |  | 
            
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              | Normales Bild |  
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              | Effekte beim 3D-Bild: Eine Aufnahme aus 2 verschiedenen Winkeln führt zu "Verschiebungen".  |  
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              | 3D-Bild: Aus den Verschiebungen errechnet das Gehirn die Tiefeninformation.  |  |  
          | Reale 3D-Bilder Jetzt werden diese Vergleiche  aber nicht nur mit großen, gut zu unterscheidenden Dingen  angestellt. Jede feine Linie, jedes Detail, jeder einzelne Lichtpunkt  wird dieser Prozedur unterzogen. In jedem Augenblick werden vom  Gehirn zig tausende von Lichtpunkt-Pärchen miteinander  verglichen und zu einem ganzen, fein abgestimmten, räumlichen  Bild zusammengesetzt. Die  3D-Bilder folgen dem gleichen Prinzip. Die beiden Aufnahmen wurden  leicht versetzt voneinander aufgenommen. Wenn man es jetzt schafft,  den Augen das jeweils richtige Bild zuzuführen (rechtes Bild für  rechtes Auge, linkes Bild für linkes Auge), hat man die gleiche  Situation wie beim normalen Sehen: Die Augen sehen eine Umgebung aus  einer leicht unterschiedlichen Blickrichtung. Nur sind eben diesmal  die Kameras für den Blickwinkel verantwortlich, und nicht unser  natürlicher Augenabstand. Jetzt ist das Gehirn wieder an der  Reihe: Es kennt die Situation ja schon zur Genüge, zwei Bilder  zu einem zusammensetzen, und produziert das räumliche Bild. |  | 
            
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              | Reales 3D-Bild: Je zwei Pixel aus den beiden Bildern gehören zusammen. Aus allen Pixelpärchen zusammen ergibt sich dann ein komplexes Raumbild.  |  |  |