Ein reales 3D-Bild machen. Hier die Anleitung, plus einige Do's und Don't Do's.

Wie Sie in der Einführung vielleicht schon gelesen haben, benötigt man für ein 3D-Bild grundsätzlich erstmal zwei, aus leicht unterschiedlichem Winkel aufgenommen Bilder. Mit einer Kamera geht das also so: Man suche sich ein Motiv, drücke den Auslöser, bewege die Kamera langsam und vorsichtig etwas zur Seite, und drücke den Auslöser erneut. Der Nachteil bei dieser Methode: Wenn sich in der Zeit was bewegt hat, kann man auch die beiden Bilder bewegen. Und zwar in den Papierkorb. Ein 3D-Bild mit einer einzelnen Kamera ist nur möglich, wenn alles Abgelichtete pantomimisch stillhält. Einer Konstruktion mit zwei Kameras ist das schnuppe. Gleichzeitig ausgelöst fangen sie den exakt gleichen Frame aus zwei unterschiedlichen Winkeln ein, bewege sich, was will.

Machen Sie die 2 Fotos. Aber: Egal ob mit einer oder mit zwei Kameras, auf ein paar Kleinigkeiten sollte man ein Auge haben...

Die Basis

Der seitliche Abstand, aus dem die beiden Bilder aufgenommen werden, nennt man Stereobasis. Die Frage ist jetzt, wie man den richtigen Abstand erwischt. Einfach zu merken: Das Motiv sollte in etwa 30 mal so weit weg sein, als die Kameras auseinanderstehen. Es merkt aber kein Mensch wenn es statt den 30 vielleicht mal 34 oder auch nur 25 sind. Es ist auch gar nicht möglich eine exakte Zahl dafür zu finden, da man ja für gewöhnlich mehrere, unterschiedlich weit entfernte Objekte im Bild hat. Es gilt: Je größer die Basis, desto stärker der 3D-Effekt und umgekehrt. Eine zu große Basis führt zu stark unterschiedlichen Bildern, das Gehirn wird sie nicht mehr zusammensetzen können. Finden Sie mit der 30er Hilfe und etwas Spielerei die goldene Mitte.

Durchgängig scharf

Die Augen haben gegenüber einem 3D-Bild den Vorteil, dass sie die Schärfe der Entfernung anpassen können. Eine Kamera kann das zwar auch, aber einmal geknipst und die Schärfe ist festgelegt. Das bedeutet, die Augen versuchen später im 3D-Bild vergebens bestimmte Objekte scharf zu stellen, wie sie es sonst eigentlich gewohnt sind. Das kann auf Dauer unangenehm werden. Deshalb sollte man darauf achten, ein durchgängig scharfes Bild zu schießen, so gut dies eben geht. Es sollte also eine kleine Blendenöffnung verwendet werden.

Gut

 

Böse

Lichtreflexionen: Vor Wassertropfen, Glasscheiben und sonstigen Dingen, die das Licht unregelmäßig reflektieren, sollte man sich bitte in Acht nehmen. Unterschiedliche Betrachtungswinkel ergeben oft sehr unterschiedliche Reflexionen, was dann zu Irritationen führt. Auch bei 2 Kameras.

Auch mit Grafikprogrammen ist das später nur schwer wieder zu korrigieren.

FX: Gute 3D-Effekte kommen immer dann zustande, wenn sich im Bild viele, unterschiedlich weit entfernte Objekte befinden. Ein räumliches Bild einer flachen Hauswand interessiert doch kein Mensch.
 
Zwei Entfernungen: Beide Bilder sollten aus der gleichen Entfernung zum Objekt aufgenommen sein. Kippen Sie beim zweiten Bild versehentlich etwas nach hinten, bzw. halten Sie ihre Doppelkonstruktion schräg, haben die beiden Bilder einen minimal unterschiedlichen „Zoom“, was zu Irritationen führt.
Luft: Auch schön sind fliegende Sachen, die heben sich natürlich ganz besonders gut vom Hintergrund ab. Passen Sie aber auf wenn Sie Kinder durch die Luft werfen, denen wird immer so schnell schlecht.
 
Zwei Höhen: Auch sollten beide Bilder aus der gleichen Höhe aufgenommen sein, damit die Bilder später nicht korrigiert werden müssen. Denn ist die Höhe verschoben, sehen die Kameras oben und unten unterschiedliche Ränder, die dann wieder abgeschnibbelt werden müssen.

Jetzt das eigentlich Wichtige: Das Zusammenfügen der Bilder.

Das ist eigentlich ganz einfach, sogar simple Zeichenprogramme bekommen das mühelos hin. Öffnen Sie eines der Bilder in einem solchen Programm (zB. in diesem: „Start“ - „Programme“ - „Zubehör“ - Symbol mit Pinseln) und markieren Sie den Teil, den Sie später in 3D haben wollen. Kopieren Sie diesen in ein neues Fenster und machen Sie das gleiche Spiel mit dem anderen Bild. Wenn Sie die beiden Bilder so zurechtgeschnitten haben, dass sie den gleichen Bildausschnitt zeigen, können die Bilder nebeneinander gelegt werden. Das wars.

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