Vier Freiheitsgrade

Haben Sie schonmal Tetris gespielt? Da gibt es doch so zwei kleine fiese Teile, von denen man nie weiß ob sie nach dem Drehen unten in die Lücke passen. Bei diesen Teilen fällt es einem irgendwie schwer, sich im Kopf die gedrehte Version vorzustellen. Wir haben also manchmal schon Probleme damit, mit zweidimensionalen Objekten umzugehen. Den 3D-Fall lassen wir jetzt mal weg, dass er noch komplizierter ist ist klar und über den haben wir jetzt genug gelesen. Hier geht’s jetzt um die vierte Dimension. Eine Dimension mehr in dem uns bekannten Raum stellt jedes Denken auf den Kopf. Warum beschäftigen wir uns überhaupt mit ihr? Gibt es sie wirklich? Und was passiert wenn man unseren Raum von der vierten Dimension aus betrachtet? Auch wenn Sie bei Tetris kein Überflieger waren, gleich werden wir diese Fragen klären und uns schließlich doch mal an ein vierdimensionales Objekt heranwagen...

Wie kann man sich den 4D-Raum vorstellen?

Gar nicht. Wir können uns definitiv keinen vierdimensionalen Raum vorstellen. Auch nicht Leute die sich mit diesen Dingen beschäftigen oder solche die sehr gut einparken können. Das Problem liegt in unserem Gehirn: Da unsere wahrnehmbare Welt drei Raumdimensionen hat, hat sich der ganze Entwicklungsprozess des Lebens natürlich immer in diesen drei Raumdimensionen abgespielt. Dazu eine kleine

Evolutionsgeschichte

Das Leben passt sich äußeren Einflüssen an. Um zu überleben benötigt man Sinne, um Gefahren aus dem Weg zu gehen und um sich in seiner Umgebung zurechtzufinden. Nehmen wir mal das Auge. Irgendwann vor langer Zeit hat ein Organismus damit angefangen, ein erstes, noch sehr einfaches Sinnesorgan zu entwickeln welches auf Licht reagierte. Im Laufe der Zeit hat sich dieses Organ immer weiter entwickelt, was letztlich dazu geführt hat, dass wir diesen Text hier lesen können. Ohne Licht hätte es eine solche Entwicklung (natürlich) nie gegeben. Es wäre ja auch sinnlos ein Sinnesorgan zu entwickeln, das überhaupt keine äußeren Reize empfängt. Aber ok, nehmen wir trotzdem mal an, die Entwicklung des Lebens hätte sich in völliger Dunkelheit abgespielt, sagen wir tief unten auf dem Meeresgrund. Es wären viele verschiedene Arten entstanden, aber sie alle hätten eines gemeinsam – sie wären blind. Würde ein solcher Wasserbewohner doch mal an die Oberfläche gelangen, könnte es mit dem Licht da oben natürlich überhaupts nichts anfangen. Wahrnehmung gleich Null. Es gäbe keine Möglichkeit für dieses Geschöpf, das Licht, mit dem es dann auf einmal konfrontiert wäre, in irgendeiner Weise wahrzunehmen, geschweige denn zu verarbeiten.

Und genau das gleiche Problem hat das Gehirn, wenn es mit Hyperräumen konfrontiert wird. Unsere direkte Umgebung hat nun mal keine vier Raumdimensionen, auch die Entwicklung unseres Gehirns hat sich in 3D abgespielt. So wie diese Wasserbewohner nichts vom Licht da oben mitbekommen haben und somit keinen Sinn dafür entwickeln konnten, hatte unser Gehirn ebenso wenig die Chance, ein Gespür für die vierte Dimension zu entwickeln, es hat ja nie etwas von ihr wahrgenommen. Es liegt also nicht an unserer Intelligenz, sondern am gänzlichen Fehlen jedweder Basis für einen solchen Gedankengang.

 
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